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Meine Meinung

Endlich wieder ein Krimi der in Niederbayern spielt – ein Kriminalroman mit bayerischem Charme, bayerischen Dialogen im Dialekt und dem typisch bayerischen Gedankengut: Jutta Mehler, eine nicht Unbekannte im Kriminal-Milieu, begann mit »Zwei Frauen und ein Mord« ihre neue Brunriedl-Reihe um Eva Brunriedl und ihrer Nichte Felizitas »Zita« Brunriedl.

 

Nichts geht um einen herrlich leichten Niederbayern-Krimi, und nichts geht um einen Krimi mit einem ernsthaften Thema. Jutta Mehler hat mich wahrlich überrascht! Mein erster Krimi aus der Feder dieser erfolgreichen Autorin war schier interessant und spannend konstruiert. Gehen wir mal ins Detail: Die Sprache von Frau Mehler war durchweg verständlich und sehr gut aufgebaut. Die Autorin besitzt einen flüssigen Schreibstil mit einer Sprachebene, die ich der Parataktischen zuordnen würde; schöne, leicht fließende Sätze mit einer Prise Humor und einem Schuss bayerischem Charme. Die Dialoge wurden sehr ausgelassen und altbekannt niederbayerisch aufgebaut; mit »eingedeutschten«, bayerischen Ausdrücken und einem sehr charmanten Sinn fürs Freche. Der Sprachstil also war weitaus mehr als angenehm: Es war wie eine spannende Erzählung eines Freundes; wie ein ausgeklügeltes Stammtischgespräch mit ordentlichen Synonymen und einer sehr abwechslungsreichen Mischung aus Dialogen und den Schilderungen des auktorialen und personalen Erzählers. Jutta Mehler hat in ihrem neuesten Buch sehr auf das strikte Eingrenzen des Settings geachtet; heißt, der Kriminalroman spielt nur in Zirnding, dem fiktiven Ort, den die Autorin für ihre neue Reihe erschaffen hat. Besonders authentisch und sympathisch war hierbei der sehr interessante Konflikt unserer Hauptperson: Eva nämlich besitzt eine ehemalige Gastronomie mit großem Festsaal und vielen wichtigen Räumlichkeiten. Ein nicht nur karitatives Engagement: Eva beherbergt eine geringe Zahl von Flüchtlingen, schlüpft in die Rolle der »Good Mama« und kümmert sich rund um die Uhr um die Flüchtigen aus afrikanischen Ländern. Dabei hat Frau Mehler die Schützlinge ihrer Hauptfigur mit in den Konflikt stark miteingebaut – und dieser Konflikt hat es wirklich in sich; denn Frau Mehler setzt anfangs sehr auf die Flüchtlinge, doch je mehr wir uns dem Ende nähern, umso weiter entfernen wir uns von den klischeehaften Anspielungen, dass Flüchtlinge sich gegenseitig ausmerzten oder Fremdenhass im Dorf herrscht. Nein, Frau Mehler geht hierbei auch auf ein aktuell brisantes und nicht auszulöschendes Thema ein, welches sie gekonnt in einen sehr spannenden und gut geschriebenen Krimi verpackt hat.

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Fazit

Ein äußerst empfehlenswerter Niederbayern-Krimi mit einem waghalsigen Konflikt und einer Gleichung aus Sprachstil, Atmosphäre, Spannung, Figuren und Pointe, die perfekt aufgegangen ist. Alle Achtung – ein sehr überzeugender Anfang einer neuen Reihe!

Das Buch

 

Titel: Zwei Frauen und ein Mord

Autor: Jutta Mehler

Verlag: Emons

Seitenzahl: 221

Format: Taschenbuch

ISBN: 978-3-7408-0274-5

Preis: 10.90 €

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Von Daniel

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Vielen Dank an Emons für das Rezensionsexemplar!

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Emons und enthält Werbung für "Zwei Frauen und ein Mord" von Jutta Mehler.

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Bildquelle: © emons | www.emons.de |2018

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