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Das Buch

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Titel: Stella

Autor: Takis Würger

Verlag: Hanser

Format: Hardcover

Seiten: 214

ISBN: 978-3-446-25993-5

Preis: 22.00 €

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Dieser Beitrag enthält Werbung für "Stella" von Takis Würger

Meine Meinung

 

Stella war eine wahrhaftige Koryphäe im Denunzieren jüdischer Flüchtlinge im nationalsozialistischen Deutschland. Eine Frau, die Juden, die sich vor den personifizierten Teufeln versteckt hielten, aufspürte und wortwörtlich an den Pranger stellte. Stella war ein Biest, Stella war eine Verräterin – und jetzt ist Stella die Hauptfigur im neuen Roman von Takis Würger: »Stella«.
  »Der Club« konnte mich schier begeistern! Ein höchst anspruchsvolles und literarisch hochwertiges Buch, welches nicht nur gut geschrieben, sondern auch sonderbar erzählt wurde. Das neueste Buch des Autors wurde mit Sehnsucht erwartet, und nachdem der Buchdeckel geöffnet wurde, begann eine Zeitreise zurück ins Nazideutschland, in die Jahre der Unterdrückung und der Furcht. Und wir gehen zusammen mit Takis Würger auf eine Reise eines jungen Schweizers, der während seines Besuches in Berlin die mysteriöse und bildschöne Kristin kennenlernt, die aber ganz anders ist als sie vorzugeben mag.
   Wenn das Äußere des Romans in den seltensten Fällen noch nicht überzeugen sollte, so überzeugt auf jeden Fall der Inhalt. Ein außergewöhnlicher, dynamischer Roman über eine Frau, die es damals tatsächlich gab, die tatsächlich diese ganzen unschuldigen Juden denunzierte, und über die der Berliner Autor nun einen Roman geschrieben hat. Niemals hätte ich gedacht, welche Geschichte in Wirklichkeit dahintersteckt – ich hätte auch nie gedacht, wer sich hinter Kristin wirklich verbirgt, und wie diese seltsame Dame ihr eigenes Volk verraten konnte. Takis Würger hat diesen Fall vor vielen Jahren wiederauferstehen lassen, er hat dafür gesorgt, dass eine von vielen Geschichten dieses Jahrhunderts wiedererzählt und erklärt wird. Sensibilisierung, eine Neuinterpretation von Geschehnissen, und dies auch höchstem Niveau! Der Schreibstil des Autors ist pikant, ist poetisch und doch absolut natürlich. Mal geht er intensiv auf die Figuren ein, mal geraten sie in den Hintergrund, und der Leser erlebt das Nazi-Berlin von neuem (oder das erste Mal). Am Anfang eines jeden Kapitels hat hierbei der Autor die wichtigsten Ereignisse des jeweiligen Zeitraums zusammengefasst, was ich immer wieder als sehr interessant empfand. Auch fand man im Buch echte Prozessmitschriften, die von Stella erzählen, ihren Denunziationen, ihren Taten, ihren Verbrechen. Takis Würger hat sich intensiv mit dieser Grande Dame der Deportation beschäftigt und einen bewegenden, aufklärenden und vor allem berührenden Roman geschrieben, der mich lange nicht loslassen wird. Mein Tipp: Hören Sie nicht auf die Verrisse der großen Blätter, machen Sie sich selbst ein Bild und lesen Sie das Buch! Lesen Sie es und lernen Sie Stella kennen, diese ungeheure Person, die für über 100 tote Juden verantwortlich war. 

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Fazit

 

Takis Würger muss man achten und respektieren – eine großartige literarische Leistung, ein vollkommener Roman und eine Handlung, die nicht hätte besser formuliert werden können. »Stella« ist absolut empfehlenswert. Ein Stück Zeitgeschichte, ein Stück des Porträtierens von involvierten Personen der deutschen Nachkriegszeit.

Bildquelle: © Hanser | www.hanser-literaturverlage.de |2019

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