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Meine Meinung

 

Ich persönlich liebe skandinavische Krimis. Sei es Island, Norwegen, Schweden, Dänemark – oder Finnland! Von Autoren aus dem hohen Norden kann man immer spannende Literatur erwarten. So auch bei der finnischen Autorin Leena Lehtolainen. Ihr neuester Krimi „Schüsse im Schnee“ behandelt keine 08/15-Cops und eiskalte Serienmörder, sondern eine knallharte Personenschützerin, Hilja Ilveskero, die das Leben einer alten Dame auf einem großen Gut im verschneiten und tiefen Finnland beschützen muss. Solch Plotthema hatte ich noch nie, und aus diesem Grund war ich umso gespannter auf die Umsetzung des Krimis, welcher im Kindler Verlag in der Rowohlt Verlagsgruppe erschienen ist.

   Bereits zu Beginn entstand beim Lesen ein gewisser Sog, der bei mir ab der ersten Seite entstand. Die Autorin zog mich in die Geschichte hinein, überzeugte schlagartig mit diesem ausgefallenen und sensationellen Charakter! Hilja ist stark, mutig, gibt alles für ihre Schützlinge. Sie riskiert dabei nicht nur die Gefahr, aufzufliegen, sondern auch ihren eigenen Tod. Sie ist sympathisch, kein Stereotyp, sie erinnerte mich auch teils an Lisbeth Salander von Stieg Larsson aus der Millenium-Reihe. Trotz ihrer Einfachheit polarisierte Hilja; der Drang nach Liebe und Zuneigung, ihre tragische Vergangenheit und ihre Motive, das zu tun, was sie tun musste, gaben mir gute Gründe, sie zu mögen. Von der ersten Minute an mochte ich Hilja, und sie entwickelte sich tatsächlich während dem Lesen zu einem der besten Charaktere, die ich jemals in einem Roman kennenlernen durfte.

   Der Grund für den Sog am Anfang und das Lesevergnügen auf den ersten Seiten war aber nicht nur Hilja, sondern auch der flüssige, interessante und tolle Schreibstil! Die Mischung aus Ruhe und Tempo, die Abwechslung schaffte, erschuf eine grandiose Atmosphäre: Das verschneite Finnland, ein großes Haus, tragische Familiengeschichten! Auch, wenn das Problem mit Lovisa etwas in den Hintergrund gerückt war, und weitere Handlungsstränge eingeführt wurden wie Sergej, Sampo oder Johannes, so ebbte das Interesse und die Lust an der Lektüre nie ab!

   Natürlich durften bei einem echten Skandinavien-Krimi ein oder zwei Morde nicht fehlen. Sehr beeindruckend fand ich die Tatsache, dass der Leser – zumindest war dies bei mir so – nicht ahnen kann, wer genau hinter den Attentaten oder dem vermeintlichen Mord an Lovisa steckte. Frau Lehtolainen gab uns keinerlei Hinweise, ich tappte ewig im Dunkeln, und das fand ich sehr gut! Die Auflösung war überraschend, und tatsächlich hatte sich ein kleiner Verdacht von mir bestätigt.

   Während dem Lesen hatte ich ständig das Gefühl, mittendrin im Geschehen zu sein, da die komplette Story bildlich und sehr authentisch wirkte. Ich bin insgesamt begeistert von dieser äußerst spannenden und ungewöhnlichen Lektüre! Ich werde die sympathische Finnin Leena Lehtolainen auf jeden Fall im Auge behalten, so viel steht fest!

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Fazit

 

Sehr empfehlenswerter Krimi mit einer außergewöhnlichen und starken Heldin, die mich sofort überzeugt hatte. Ein ruhiger, aber dennoch sehr interessanter Schreibstil, eine verzwickte und tiefgründige Story, die mich begeisterte! „Grandiöösi“, wie die Finnen sagen würden!

Das Buch

 

Titel: Schüsse im Schnee

Autor: Leena Lehtolainen

Verlag: Kindler

Seitenzahl: 381

Format: Hardcover

ISBN: 978-3463406879

Preis: 19,95 €

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von Daniel

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Vielen Dank an Kindler für das Rezensionsexemplar!

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www.rowohlt.de

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