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Das Buch

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Titel: Hain

Autor: Esther Kinsky

Verlag: Suhrkamp

Format: Hardcover

ISBN: 978-3-518-42789-7

Preis: 24.00 €

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Suhrkamp und enthält Werbung für "Hain" von Esther Kinsky.

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Meine Meinung

Die Sprache ist das wohl mächtigste Instrument; eine Verführung, eine Entführung, eine Passion, eine große Leidenschaft die, wenn die Technik richtig angewandt, vollkommen hypnotisieren kann. Wer der Deutschen Sprache vollends mächtig ist und einen zeitlosen und intellektuellen Roman wie „Hain“ schreibt, der sollte in der Walhalla der Literatur aufgenommen werden – wurde die Autorin Esther Kinsky mit ihrem einmaligen Werk auch, nämlich ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018. Und das zurecht, denn „Hain“ war ein Roman, der mich mit all seinen „hainischen“ Facetten vollkommen faszinieren konnte. Esther Kinsky schreibt über eine Frau, über eine Reise, über das Wiederfinden des Selbst, über Verlust und Trauer, über Ablenkung und dem Entfliehen des erdrückenden Alltags. Sie schickt ihre Heldin auf eine natürliche und wunderbar sanfte Reise durch Italien, zu vielen verschiedenen Orten, die sie mit einer unglaublich detaillierten Beobachtungsgabe besucht. Unsere Hauptfigur erzählt uns von spannenden Momenten in Italien; sei es der Blick zu einem außergewöhnlichen Friedhof, das Wandern durch herrliche Haine oder das Entspannen in einem italienischen Park. Die Autorin entführt uns auf eine erholsame und trügerische Reise. Trügerisch in dem Sinne, weil es keinesfalls ein simpler Urlaub, mehr eine Neuregenerierung, eine Reputation ist. Man liest weniger weiter weil man wissen will, wie es weitergeht, man liest weiter, weil man der Sprache vollkommen verfallen ist. Qualitativ hochwertige Literatur zeichnet ein genau solcher Schreibstil aus – eine hohe Abstraktionsebene, mit weitaus humorvollen Metaphern, einer kleinen Portion Ironie und einem breit gefächerten Wortschatz. Die Autorin fasziniert mit intelligenten Verknüpfungen, mit kurzen Kapiteln, die uns allesamt wie kleine, köstliche Häppchen serviert werden, ein breites Spektrum der Deutschen Sprache – begeisternd und spektakulär. Wenn ich beschreiben müsste, in welcher Gefühlslage ich mich befand, als ich das Buch las, würde ich – treffender geht es nicht – diese Emotionen als hypnotisierend beschreiben; denn so war es auch, es war hypnotisierend, die Sprache verbannte mich aus der realen Welt und katapultierte mich in die der Deutschen Sprache, der hohen deutschen Literatur, der ich vollkommen verfallen war. Selten hat mich ein Buch nur auf Grund der Schreibe so extrem zu sich gezogen; es war wie ein Weckruf, ein verlockendes Angebot des Romans. Ich persönlich schätze Esther Kinsky sehr; der Preis der Leipziger Buchmesse 2018 war zurecht verdient. Der Roman bietet ein gewaltiges Kontingent an hochkarätiger Literatur; der Roman ist ein Fundus für perfekte Deutsche Sprache; ein Geflecht aus euphorisierenden Texten und einer Handlung, die mehr Dokumentation, eine Biographie des Trauerns und des Wiederfindens ist. Wir folgen unserer Heldin eine lange Zeit, bis diese, die Trauer und den Verlust abgeschüttelt, wie ein Phönix aus der Asche wieder aufsteigt, gefolgt und schließlich dann zum Abschluss gebracht mit dieser tollen, flüssigen Sprache.

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Fazit

Esther Kinsky’s „Hain“ ist nicht nur ein Roman, es ist eine Hommage an die Deutsche Sprache und ein faszinierendes Hypnotisieren – ein großartiges, intellektuelles Werk, welches, keinesfalls für Jedermann, aber definitiv für die Literaturbegeistern der Belletristik äußerst wertvoll ist – ein Hochkaräter mit erstklassiger Sprache.

Xiaolu Guo

Bildquelle: © Suhrkamp | www.suhrkamp.de |2018

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