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Das Buch

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Titel: Ein Winter in Paris

Autor: Jean-Philippe Blondel

Verlag: Deuticke

Format: Hardcover

Seiten: 189

ISBN: 978-3-552-06377-8

Preis: 19.00 €

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Deuticke und enthält Werbung für "Ein Winter in Paris" von Jean-Philippe Blondel.

Meine Meinung

 

Wenn das eigene Leben als sinnlos erscheint, wenn die Persönlichkeit durchgehend von machthabenden Individuen verletzt wird und das Gewissen, die Leidenschaft, und vor allem der Mut sprichwörtlich mit Füßen getreten wird, ist ein dramatischer Abgang in den Augen des jungen Mathieu Lestaing die letzte Möglichkeit, doch was mit Victors Leben nach seinem Suizid geschieht, konnte er nicht ahnen. Es war ihm auch nicht möglich, denn sie kannten sich kaum.

 

Jean-Philippe Blondels meisterhaft poetischer Roman „Ein Winter in Paris“ erzählt von dem Selbstmord eines Mitschülers des jungen Victor, der den Selbstmörder, ehemaligen Schulkameraden nur flüchtig kannte. Doch das Problem war, dass er einer der wenigen war, die ihn überhaupt kannten, die ihn überhaupt beachteten. Und was Victor damit zu tun hat, war wirklich eine Produktion des Zufalls, dennoch zieht der Tod eines Bekannten maßlose Konsequenzen mit sich. Es wird nicht nur der Schuldirektor verleumdet – keinesfalls hinsichtlich denunzierenden Verhaltens, sondern vielmehr aus Angst, es passiere noch einmal ein Selbstmord, und mit der noch größeren Tatsache, dass das Verhalten des Schuldirektors bloßstellt und offenbart.

Victor, unsere Hauptfigur, handelt mit einer großen Portion Authentizität und zeigt uns, wie ein unwissend Involvierter überhaupt zu handeln hat. Der Autor erzählt die unglaublich interessante und wirklich fabelhaft erzählte Geschichte von Victor, dem der Tod von Mathieu sehr nahe geht, der an nichts anderes mehr denken kann, und was auch schließlich ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht. 

 

Randfiguren, sogenannte Deuteragonisten, spielen im Roman von Jean-Philippe Blondel ebenfalls eine tragende Rolle, so zum Beispiel Patrick Lestaing, der Vater des verstorbenen Mathieu, der Victor als seinen Informanten hinzuzieht, als seinen Versorger von Informationen: Warum stürzte sich Mathieu in den Tod, welche Motive veranlassten seinen Sohn zum Selbstmord, und was hat das alles mit der Schule zu tun, mit der Grandes Ècoles? Sie erfahren alles im Roman, keine Sorge, doch eines ist gesagt: Nach dem Beenden des Buches versteht der Leser sogleich den Brief von Patrick Lestaing, den der Leser zu Beginn des Romans lesen darf.

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Fazit

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Ein Roman, der mich sprachlos zurückgelassen hat, der in seiner vollkommenen Einfachheit so Komplex und Essenziell ist – „Ein Winter in Paris“ ist sprachlich einwandfrei, erzählerisch noch viel besser. Sehr empfehlenswert!

Bildquelle: © Deuticke | www.hanser-literaturverlage.de |2018

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