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Das Buch

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Titel: Die junge Frau und die Nacht

Autor: Guillaume Musso

Verlag: Pendo

Format: Paperback

Seiten: 424

ISBN: 978-3-86612-467-7

Preis: 16.99 €

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Pendo  und enthält Werbung für "Die junge Frau und die Nacht" von Guillaume Musso.

Meine Meinung

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Highlights im literarischen Jahr sind neben vielen Lieblingsautoren definitiv auch Guillaume Musso, der mich mit seinen Romanen immer wieder begeistern kann. Unüblich diesmal: Ein furchtbarer Titel (»Die junge Frau und die Nacht«) und ein gewöhnungsbedürftiges Cover, welches keinesfalls farblich so harmoniert wie die anderen Cover (vgl. »Das Atelier in Paris« oder »Nacht im Central Park«). In seinem neuen Roman schickt Musso den erfolgreichen Schriftsteller Thomas auf eine Reise in eine düstere Vergangenheit. Damals, 1992, ist in einem weltberühmten und renommierten Gymnasium ein Mädchen verschwunden, deren Name Vinca war. Nun werden bei der fünfzig-Jahr-Feier des Gymnasiums alte Erinnerungen und dunkle Geheimnisse ans Tageslicht gebracht, und Thomas, der ebenfalls ein fürchterliches Geheimnis birgt, schwebt in großer Gefahr.

Ich würde sagen: Ein typischer Musso-Plot allemal – raffiniert, spannend, schlicht unterhaltsam. Guillaume Musso hat ein unanfechtbares Händchen und Gespür für mitreißende Stories und ausgefallene und intelligente Geschichten. So ist auch „Die junge Frau und die Nacht“ ein kurzweiliger und spannender Roman, der dem Musso-Modus-Operandi treu bleibt. Eine Hauptperson (in unserem Falle Thomas, erfolgreicher Schriftsteller und ehemaliger Schüler des Gymnasiums), einflussreiche Freunde (übernommen von Maxime und Fanny) und ein Konflikt, der den kompletten Stab an Personen betrifft und irgendwann in einem hochspannenden Höhepunkt mündet. Dazu brauche ich nicht viel mehr sagen: Die Geschichten von Musso sind immer spannend und perfekt inszeniert, vom Schreibstil brauchen wir gar nicht sprechen; dieser ist – wie gewohnt – großartig.

Jedoch hatte ich bei diesem Buch erhebliche Probleme mit den Beschreibungen und unnötigen Hyperbeln, die Musso wirklich mit Großzügigkeit benutzt hat. Ja, der Roman spielt an der Cote d’Azur, und ja, auch Antibes, dieses tolle Gymnasium und im Prinzip die komplette Südküste spielen eine Rolle, jedoch wird jedes Detail und jedes Setting, welches Musso erwähnt, so dermaßen überschwänglich und affektiert beschrieben, was mir auch irgendwann auf die Nerven ging. Jedes Haus und jedes Gebäude war wunderschön und ein Meisterwerk, da wohnen die Superreichen und die, die es »im Leben zu etwas gebracht haben«. Alle fahren tolle Autos, alle haben hunderttausende Euros auf den Konten und jede Person, die im Roman erwähnt wird, wird – ohne Witz – als »intellektuell«, klug und kultiviert beschrieben. Wir erleben sprichwörtlich einen Roman, der im Land der Reichen und Schönen spielt, und das macht Musso mehr als deutlich. Dieser Fakt störte ungemein. Ebenso die Ermittlungsarbeit von Thomas: Hätte er nicht so »berühmte« und einflussreiche Freunde, die sich zufällig an alle Namen und alle Biografien irgendwelcher Menschen auswendig wussten, die sie in ihrer Jugend für drei Minuten kannten, wäre Thomas keinesfalls so weit gekommen. Vieles passiert rein zufällig, eine immense Menge Glück und Kontakte, die sprichwörtlich ganz Frankreich kennen sorgen dafür, dass unsere Hauptfigur Thomas schnell ans Ziel gelangt. Er hätte Polizist werden müssen, kein stereotypisierter Schriftsteller, dann wäre er erfolgreicher geworden bei seinem Glück, die richtigen Hinweise zu finden.

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Fazit

 

Keinesfalls sein stärkstes Buch. „Die junge Frau und die Nacht“ hat definitiv seine Schwächen. Die Stärken liegen ganz klar in der Affinität des Konflikts, die Schwächen an den Reichen und Erfolgreichen, die im Roman mitspielen – Grund zum Augen verdrehen.

Bildquelle: © Pendo | pendo.de |2019

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