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Das Buch

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Titel: Der Wald

Autor: Nell Leyshon

Verlag: Eisele

Format: Hardcover

Seiten: 396

ISBN: 978-3-96161-052-5

Preis: 22.00 €

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Eisele und enthält Werbung für "Der Wald" von Nell Leyshon.

Meine Meinung

Nell Leyshons »Die Farbe von Milch« war ein literarisches Meisterwerk, eine Geschichte voller Dramatik und einer jungen Dame, die sich in emanzipierter Form von den Autoritären des Lebens loseisern möchte und doch den Absprung immer wieder verpasst. Nun schenkt uns die britische Autorin einen neuen Roman, »Der Wald«, welcher ebenfalls im hervorragenden Verlag Eisele erschienen ist. Diesmal besitzt der Roman eine beachtliche Dicke, und auch die Geschichte ist wuchtiger und ausführlicher. Wir lesen vom nazibesetzten Polen, vom Krieg, von Angst, von Erschütterung, von Bomben, vom Tod, vom Leben, von Freundschaft und von Feinden, wir lesen von einem kleinen Jungen, der alles um sich nicht verstehen kann, und von einer Mutter, die eine recht komische Beziehung zum Sohn hat. Wir lesen auch von einem Wald und einer darin lebenden, ulkigen Person, und letztendlich von der Gegenwart, von der Heilung und den Nachwehen des Krieges, von einem erwachsen gewordenen Jungen, aus dem etwas geworden ist, und einer Mutter, die noch immer nicht ihren Platz im Leben des Sohns gefunden hat.

Eine großartige, so dramatische und authentische Geschichte von Nell Leyshon – ich finde, viel besser und überzeugender als »Die Farbe von Milch«! Der Roman hat eingeschlagen wie eine Bombe, mit solch einer fantastischen Wucht, dass es mir förmlich die Sprache verschlagen hat! Mit einer großartigen Sprache erzählt uns Nell Leyshon von einem Jungen im vom nazibesetzten Polen, vom Krieg und der ständigen Angst in der Familie von Pawel. Besonders hier darf ich betonen, wie die Autorin mit dieser Angst gespielt hat: Beim Lesen stellen sich sprichwörtlich die Haare auf, so realitätsnah und lebensecht hat Leyhson beschrieben, wie sich die Figuren fühlen, und welche verzweifelte Angst in dieser damaligen Zeit geherrscht haben muss. Ein ganz großes Lob aber nicht nur für diese exzellente Dramaturgie, sondern auch für die zwischenmenschliche Beziehung zwischen dem Sohn und der Mutter – stetig angespannt, nie wirklich klar, wie die Mutter nun zum Sohn steht. Auch wurde Pawel so wunderbar und liebenswürdig beschrieben, sodass es mir oftmals die Tränen in die Augen trieb: Pawel war so naiv, so sympathisch und fühlte sich so alleingelassen, wohingegen er mit dem Älterwerden so stark und selbstbewusst wurde, ein dynamischer Charakter der exzellenten Sorte. Well done, Nell Leyshon! Der Verlauf der Geschichte konnte mich ebenso begeistern, es ist generell ein wahrhaftiges Loblied zu singen, denn die Autorin konnte mich vollends auf hohem literarischem Niveau überzeugen! Eine tieftraurige und erschütternde Geschichte, die doch so herzergreifend und authentisch ist, sodass man meinen könnte, man hätte diese Leben tatsächlich gekannt – diese Zeit, dieses Dasein, diese Welt … diesen Krieg.

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Fazit

»Der Wald« ist ein großartiger, so lebensechter und erschütternder Roman, der nicht nur ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sondern auch mal Tränen hervorruft. Ein phänomenaler Protagonist und eine einwandfreie Entwicklung. Wer »Die Farbe von Milch« geliebt hat, der wird dieses Buch noch mehr lieben!

Bildquelle: © Eisele| eisele-verlag.de |2019

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