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Das Buch

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Titel: Das Parfum

Autor: Patrick Süskind

Verlag: Diogenes

Format: Hardcover

Seiten: 433

ISBN: 978-3-257-26150-9

Preis: 13.00 €

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Diogenes und enthält Werbung für "Das Parfum" von Patrick Süskind.

Meine Meinung

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»Das Parfum« von Patrick Süskind ist ein Werk der Weltliteratur – millionenfach verkauft, tausende Male im Schulunterricht gelesen und etliche Male gelobt und zerrissen. Selbst die Verfilmung ist ein Beleg für die Popularität und Reputation des einzigen Romans von Patrick Süskind. Endlich habe auch ich es geschafft, den kritischen und kontroversen Roman zu lesen, und zwar in der Deluxe-Ausgabe von Diogenes.

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Zuallererst war ich absolut begeistert von diesem Tempo, welches Süskind direkt zu Beginn des Romans angezogen hat. Man liest direkt von den miserablen Umständen in Paris, von den siechenden, stinkenden Straßen und dem Elend, welches sie charakterisiert. Und irgendwo, inmitten von toten Fischen und deren Kadavern wird ein Baby geboren, welches, so der Erzähler, abgrundtief böse ist und keinerlei Sympathie besitzt. Bereits da erhalten wir einen Vorgeschmack von dem, was uns im Laufe der Geschichte erwartet. Die erste Frage die sich hier bei mir gestellt hat: Kann ein kleines Kind, ein Baby, ein Neugeborenes direkt böse sein? Ist es möglich, dass ein neugeborenes Individuum, welches lediglich ein paar Monate alt ist, bereits Bosheit besitzen? Dieser Aspekt war, als Beispiel, nicht sehr einleuchtend, rein vom gesunden Menschenverstand. Die Geschichte rund um Grenouille war höchst interessant, interessant konzipiert und gewaltig – vor allem bildgewaltig. Leider gab es aber auch etliche Längen, die schnell zur Langeweile führten, wie beispielsweise das Destillieren von Grenouille bei seinem ersten Mentor, oder etliche Beschreibungen von Randfiguren, von Deuteragonisten, die Grenouille auf seinem derzeitigen Lebensabschnitt begleiten – oftmals sehr in die Länge ziehend und irrelevant. Außerdem empfand ich es auch als sehr störend dass die essenziellen Morde, auf denen auch im Film der Hauptfokus liegt, wirklich nur im letzten Viertel geschehen. Davor lesen wir von Grenouilles leidigem Lebensweg und seiner – nun nachvollziehbaren – Boshaftigkeit, von seinen Abstürzen und seinem Innenleben – nüchtern, interessant, aber oft sehr zum Gähnen.

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Unglaublich begeisternd empfand ich den Schreibstil, der wirklich auf einem hohen, literarischen und poetischen Niveau ist wie ich ihn selten gelesen habe. Eine Sprachgewalt seitens Süskind, die dem Werk alle Ehre macht, vor allem bei den ziemlich obszönen Beschreibungen der damaligen Zustände – damals, als der wohl großartigste fiktive Mörder Grenouille sein Unwesen trieb.

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Fazit

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»Das Parfum« ist poetisch, weise, unterhaltsam, abstoßend, penetrant, gefühlvoll, interessant. Aber auch kontrovers, übersinnlich, unglaubwürdig, in die Länge gezogen, langweilig, irrelevant. Aber dennoch ein Meisterwerk.

Bildquelle: © Diogenes | diogenes.ch |2019

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