top of page
ARTK_CT0_9783446262034_0001.jpg

Das Buch

​

Titel: Das Mädchen auf dem Eisfeld

Autor: Adélaïde Bon

Verlag: Hanser Berlin

Format: Hardcover

Seiten: 238

ISBN: 978-3-446-26203-4

Preis: 22.00 €

​

​

​

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Hanser und enthält Werbung für "Das Mädchen auf dem Eisfeld" von Adélaïde Bon.

Meine Meinung

 

Was für ein dramatisches Buch! Was für ein polarisierender und bewegender autobiographischer Roman von Adélaïde Bon! Nach dem Beenden war in meinem Inneren ein Strudel aus Emotionen, ich habe viel über das im Buch behandelte Thema nachgedacht, und mit einem absoluten Gedankentornado den Roman beendet. Adélaïde Bon spricht nämlich in ihrem Roman »Das Mädchen auf dem Eisfeld« über ihre Vergewaltigung in jungen Jahren und dem darauffolgenden Gefühlskarusell, welches noch jahrelange Nachwirkungen mit sich gezogen hat. Die Autorin beschreibt auf eindringliche Art und Weise ihre psychischen Auseinandersetzungen, jahrelang betrübt sie die Penetration im Treppenhaus, und über Jahre hinweg kann sie nicht mit diesem Angriff auf ihre junge Persönlichkeit und ihrer Jungfräulichkeit abschließen. Fast schon verstörend wirkt der Roman, einwandfrei literarisch verfasst, wobei der Fokus bei autobiographischen Romanen wie diesem nicht auf dem Schreibstil, sondern bei der Erzählsituation und dem Content liegt. Der Inhalt jedenfalls ist klassisch bewegend; er lässt den Leser zusammenzucken, lässt ihn hochfahren und lässt ihn traurig werden, denn die französischsprachige Autorin beschreibt gefühlvoll, aber trotzdem mit einer ganz besonderen Klarheit ihre Verarbeitung ihres Traumas, welches sie jahrelang begleitet und terrorisiert. 
Die Autorin zeigt uns Lesern, wie es innen drin aussieht, wie sie dieses Leid geprägt und verändert hat. Jahrelang hat sie Kummer, jahrelang verschließt sie sich vor gesellschaftlichen Konventionen und jahrelang hält sie männliche Geschlechtsteile von ihrem verletzten Liebestunnel fern – die Angst ist zu groß, die Erinnerungen zu klar und das Wissen über das bevorstehende Hyperventilieren zu nah. Man mag es nicht glauben, wie es der Autorin ergangen ist, man wünscht ihr während dem Lesen durchgehend Glück, Gesundheit, Frieden und vor allem Kraft, um mit diesem Kapitel endlich abschließen zu können. Und das passiert auch, denn der Mann von damals kann gefunden werden, und ein wochenlanger Gerichtsstreit beginnt. Die Autorin erzählt eindringlich von den Sitzungen und den Anhörungen, von diesem Monster, welches ihre jungfräuliche Naivität ausgenutzt und sie vergewaltigt hat. Dass diese Verhandlungen zu einem positiven Ergebnis kommen, hat mich als Leser absolut gefreut, und unglaublich interessant war es zu erfahren, wie die Gefühlswelt eines Opfers aussieht, wie die Opfer sich fühlen, wie sie mit dem Übergriff umgehen und wie sie dies alles verarbeiten. 

​

Fazit

 

Adélaïde Bon hat uns einen großen Einblick in ihre jahrelangen Gedanken und Emotionen gewährt, hat uns teilhaben lassen an ihrer Odyssee, die in jungen Jahren begann. Bewegend verfasst, hochinteressant und das Buch kann mit einem kleinen Lächeln beendet werden! 

Bildquelle: © Hanser | hanser-literaturverlage.de |2019

bottom of page