Das Buch
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Titel: Das Gewicht der Worte
Autor: Pascal Mercier
Verlag: Hanser
Format: Hardcover
Seiten: 573
ISBN: 978-3-446-26569-1
Preis: 26.00 €
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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Hanser und enthält Werbung für "Das Gewicht der Worte" von Pascal Mercier.
Meine Meinung
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Pascal Mercier gilt ohnehin als Meister der Sprache, als ein Meister der Worte. Vor allem nach seinem großartigen Roman »Nachtzug nach Lissabon«. Nun legt der begeisternde Autor also ein neues Werk der linguistischen Macht vor: »Das Gewicht der Worte« - ein Roman, der mit seiner faszinierenden Sprache überzeugt und absolut begeistert.
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Tatsächlich empfand ich die Story, die Handlung als überaus langzehrend und auf ein und derselben Stelle tretend. Wir folgen Leyland durch sein Gefühls-Wirrwarr, empfinden keine fortsetzende Geschichte, sondern vielmehr eine Präsentation, eine Darstellung der Sprachgewalt des Autors. Es war ein Bildnis der sprachlichen Gewalt, der Strahlkraft der Poesie von Mercier, und empfinden die Handlung als vielmehr zweitrangig. Die Sprache dafür war mit einer literarischen Gewalt ausgezeichnet, die Ihresgleichen sucht: Mercier formt seine Sätze so kunstvoll und philosophisch, so metaphorisch und bespickt mit strategischen, hypotaktischen Satzgefügen, dass das Lesen an sich, das Ergötzen an der Sprache, eine wahrliche Unterhaltung darstellt. Der deutsche Leser und Liebhaber seiner Sprache genießt somit jede Seite, freilich jedes Kapitel, und der Roman zeigt sich als Koryphäe deutscher Sprachkunst, dennoch war es für mich kein Ding der Leichtigkeit, dem Geschehen zu folgen, denn Mercier verpackte die Geschichte seines Helden in einen Mantel der unsterblichen literarischen Raffinesse, sodass Leyland in den Hintergrund rückt. Das Bemühen um ein Verstehen der Handlung war oftmals irritierend schwer, dennoch konnte man den roten Farben in der Fontäne der Poesie entdecken, und so schwimmt der Leser neben dem Geschehen mit – ob mit Erfolg oder nicht, sei jedem selber zu entscheiden. Bei mir war der Erfolg mittelmäßig. Dennoch sehe ich »Das Gewicht der Worte« als einen neuen großen Roman, der die Palette der deutschsprachigen Literatur sinnvoll erweitert, vor allem, da das Buch nicht nur anspruchsvoll, sondern auch unterhaltend und in Sachen Germanistik für solche, denen es interessiert, lehrend ist. Über das Können Merciers jedenfalls war ich sofort überzeugt.
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Fazit
Zusammenfassend ein Roman, der es mir im Verständnis nicht leicht gemacht hat, jedoch mit seiner Sprache ohne große Umschweife überzeugen konnte. Keine leichte Lektüre, da verpackt in literarischer Dichtkunst, jedoch ist ein freier Geist und viel Aufmerksamkeit erforderlich.
Bildquelle: © Hanser| hanser-literaturverlage.de |2020