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Meine Meinung

 

„Das dunkle Herz“ ist der erste Fantasyroman des deutschen Musikers und Autors Lukas Heiner, der neben seiner Tätigkeit als Komponist nun ins Metier der Phantastikautoren eingetreten ist. Sein „Fantasydebüt“ habe ich mir auf der Leipziger Buchmesse 2018 gekauft und es – voller Freude – zusammen mit einer guten Freundin gelesen. Meine Erwartungen waren hoch, was ich erhalten habe war fantastisch!

 

Lukas Heiners Schreibe ist – gleich vorneweg – sehr bemerkenswert! Ich hätte niemals gedacht, dass mich sein Schreibstil so fesseln kann; unglaublich wortgewandt, flüssige Sätze; bildgewaltige Beschreibungen, keinesfalls zu detailliert, immer auf den Punkt gebracht – eine geradlinige Erzählebene mit sehr interessanten Metaphern und einer kleinen Prise Humor – das zuerst angesprochen, denn der Schreibstil des Autors hat mir sehr gefallen!

   Nun aber zur Storyline: Wir werden von der ersten Minute an mit Anna konfrontiert. Wir lernen sie in einer sehr traurigen Situation kennen; das traurige Ereignis mit ihrem Bruder; wir lernen ihre Eltern kennen, ihre Sehnsucht nach Abwechslung, ihre Wesen, und bevor wir das Portrait weiter ausschöpfen konnten, befinden wir uns, zusammen mit Anna, sofort in der Wüste. Im Nichts. In einer ihr und uns unbekannten Welt. In Afrika, oder in einem arabischen Land? Keinerlei Zivilisation und keinerlei Merkmale, wo wir uns befinden, und von diesem Moment an beginnt ein unaufhaltsames Abenteuer für Anna – und für uns Leser!

   Die Thematik des Buches empfand ich als sehr düster und mysteriös; ich fand es sehr bewundernd, wie Lukas Heiner sein Repertoire völlig ausgenutzt hat – ein glaubhaftes Szenario mit keinerlei Hinweis darauf, wo sie sich befanden. Der Autor hat uns Leser sehr lange im Dunkel gelassen, wir erfahren ewig nichts, wissen nie, warum die vielen Menschen plötzlich im Nu an einem anderen, dunklen Ort sind und wer, beziehungsweise was genau dahintersteckt. Gekonnt verwebt Herr Heiner hier einige Parallelen, fädelt geschickt ein Machtspiel aus Lügen und Intrigen ein und konstruiert eine unbekannte Welt, die mehr Gefahr als Abenteuer ist. Er thematisiert zudem das problematische Monopol der Aufsässigen, der Höchstdenker; diejenigen, die sofort die Zügel in die Hand nehmen und Menschen rumkommandieren, und er verbindet diese Problematik mit einer Frage, die wir uns selbst beantworten können: Wie schnell lassen wir uns manipulieren? Wie stark sind wir manipulierbar? Man kann aus dem Roman sehr viel herausinterpretieren, aber besonders aufgefallen ist mir hierbei eben der eine Aspekt mit dem Monopol Àlvaro, der mir als Figur unglaublich an den Nerv ging und zu den Antagonisten in diesem Roman zählen lassen würde.

   Die Spannung im Roman war stetig vorhanden. Der Autor erzählte mit einem gnadenlosen Tempo, aber auch mit einem kleinen Wirrwarr; heißt, die Figuren hetzen von einem Ort zum Anderen; sind sie einmal da, müssen sie auch schon wieder woanders hin. Das Setting gab nicht viel Freiheit her, und der Spielraum war durch die weite Wüste, die sich erstreckte, und durch die Burg mehr oder weniger begrenzt, was auch zum hastigen Hin- und Herrennen mündete.

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Fazit

 

Ein sehr spannender und gut konstruierter Roman, der mir sehr gefallen hat! Gute Charaktere, eine großartige Sprache und eine Storyline, die manchmal etwas zu schnell ging, aber zum Ende hin sehr düster und konsequenter wurde. Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil!

Das Buch

 

Titel: Das dunkle Herz

Autor: Lukas Heiner

Verlag: ivi

Seitenzahl: 384

Format: Hardcover

ISBN: 978-3-492-70472-4

Preis: 16.00 €

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Von Daniel

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www.lesen-was-ich-will.de

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Bildquelle: © Piper | www.piper.de |2018

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